Gerade erst vollgetankt und fünf Meter weiter an der nächsten Tankstelle kostet ein Liter Super E10 zwei Cent weniger. Das Ärgernis ist vielen Autofahrern nicht fremd. Durch den steigenden Benzinpreis können Verbraucher sich zudem nicht darauf verlassen, dass die Preisunterschiede zwischen Markentankstellen und freien Tankstellen konstant bleiben. Darum wurde Ende 2013 die Markttransparenzstelle für Kraftstoff ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, mehr Transparenz zu schaffen – unter anderem in Form von Benzinpreisvergleich-Apps.
Einfacher Benzinpreisvergleich dank Markttransparenzstelle
Ende 2013 nahm die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe nach einer dreimonatigen Testphase offiziell ihren Betrieb auf. Von der Bundesregierung beim Bundeskartellamt eingerichtet, kümmert die Stelle sich um mehr Transparenz auf dem Benzin- und Diesel-Markt. Verbraucher können sich hier informieren, wie es aktuell um die Kraftstoffpreise in der Bundesrepublik steht.
Bereits seit Ende August 2013 sind Betreiber öffentlicher Tankstellen dazu verpflichtet, der Markttransparenzstelle zwecks Benzinpreisvergleich die Preise für Diesel, Super E5 und Super E10 mitzuteilen. Die Meldung erfolgt immer dann, wenn sich die Preise der Kraftstoffe ändern. Verbraucher können so einfach und schnell einen Benzinpreisvergleich durchführen. Zurzeit listet die Internetseite des Bundeskartellamts 58 Apps, die ihre Daten von der Markttransparenzstelle erhalten.
ADAC und Verbraucherschützer loben die Arbeit der Markttransparenzstelle
Der Leiter des ADAC Ressorts Verkehr lobt, dass sich die Markttransparenzstelle an ihren vor fünf Jahren formulierten Auftrag gehalten hat. Ziel sei es gewesen, dem Verbraucher mehr Informationen über die Preisentwicklung der Kraftstoffindustrie zur Verfügung zu stellen – besonders im regionalen Umfeld. Das sei der Stelle gelungen. Verbraucher können sich im Internet, über Apps oder direkt auf dem Navigationssystem über den Benzinpreis entlang der Reiseroute informieren und sich so besser aufgeklärt entscheiden. Die Möglichkeit zum Benzinpreisvergleich stärkt zudem den Wettbewerb unter den Tankstellenbetreibern.
Positives Resümee nach den ersten fünf Jahren
Nicht nur ADAC und Verbraucherschützer zeigen sich der Markttransparenzstelle und ihrer Arbeit gegenüber positiv gestimmt. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die Arbeit der Stelle evaluiert. Das BMWi zieht ein positives Fazit: Die Transparenz für die Verbraucher wurde deutlich gesteigert, der Wettbewerb auf dem Markt angekurbelt. Die nächste Evaluierung wird 2023 stattfinden, also zehn Jahre nach Einrichtung der Markttransparenzstelle. Bis dahin heißt es vom Ministerium:
Ein Benzinpreisvergleich ist also durchaus im Interesse der Bundesregierung sowie der Verkehrsindustrie und der Verbraucherschützer. Auf der Website der Markttransparenzstelle, einer Unterseite des Bundeskartellamts, findest du eine Liste aller Apps, die ihre Benzinpreise von der Markttransparenzstelle erhalten und somit offiziell zugelassen sind. Die Liste bietet dir außerdem einen Überblick darüber, welche Apps für welches Betriebssystem konzipiert wurden. In Zukunft, so hoffen ADAC und Verbraucherschützer, werden jedoch alle Kraftstoffe mit in den Vergleich einbezogen.