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Energieverbrauch Toyota RAV4 Hybrid Basis, 2,5-l-VVT-i Benzinmotor, 131 kW (178 PS), und Elektromotor, 88 kW (120 PS), Systemleistung 160 kW (218 PS) 5-Türer kombiniert: 5,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 126 g/km; CO2-Klasse D

Synthetische Kraftstoffe und E-Fuels

Der Klimawandel hat zu einem Umdenken in der Automobilindustrie geführt. Es wird verstärkt nach alternativen Antrieben und Kraftstoffen gesucht. Synthetische Kraftstoffe, auch E-Fuels genannt, spielen dabei eine wichtige Rolle. Doch was sind E-Fuels eigentlich, wie werden sie hergestellt und wie nachhaltig sind sie?

Was sind synthetische Kraftstoffe?

E-Fuels sind künstlich hergestellte flüssige Brennstoffe, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Auch Benzin und Diesel werden künstlich hergestellt und als flüssiger Kraftstoff für den Antrieb von Fahrzeugen eingesetzt. Synthetische Kraftstoffe gelten im Vergleich dazu jedoch als klimafreundlicher, weil deren Verwendung beitragen soll, CO₂-Emissionen im Verkehr zu reduzieren.

Synthetische Treibstoffe bieten den großen Vorteil, dass sie in bestehenden Verbrennungsmotoren verwendet werden können. Somit sind sie eine Alternative zur E-Mobilität, besonders in Bereichen, in denen sich die Elektrifizierung schwieriger gestaltet. Beispiele dafür sind der Luftverkehr und Schwerlastfahrzeuge.

Herstellung von E-Fuels durch chemische Synthesen

Synthetische Kraftstoffe lassen sich aus verschiedenen Rohstoffen herstellen. Typischerweise werden Kohlenstoffquellen wie CO₂, Biomasse oder Erdgas genutzt. Außerdem gehören Wasserstoff und Strom zu den Grundlagen, um die chemischen Prozesse bei der Herstellung in Gang zu setzen.

Aktuell gehören die Fischer-Tropsch-Synthese und die Methanol-Synthese zu den gängigen Verfahren, um E-Fuels herzustellen.

Die Fischer-Tropsch-Synthese ist eine chemische Reaktion, die bereits im 20. Jahrhundert entwickelt wurde und es ermöglicht, Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff in lange Kohlenwasserstoffketten umzuwandeln. Diese Ketten können dann als Grundlage für eine Vielzahl von Produkten dienen, von sauberen Kraftstoffen bis hin zu chemischen Rohstoffen. Metalle wie Eisen, Kobalt und Ruthenium übernehmen die Funktion als Katalysatoren, um die Reaktion zu ermöglichen.

Ein anderes Verfahren zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen ist die Methanol-Synthese, die auch dem alternativen Kraftstoff seinen Namen gibt. Dieser Prozess ist sowohl entscheidend für die Energiegewinnung als auch für die Schaffung von innovativen chemischen Verbindungen, die unser Leben in vielerlei Hinsicht bereichern.

Die Methanol-Synthese spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Industrien, von der Herstellung von Kunststoffen bis zur Energieerzeugung. Sie ermöglicht die Umwandlung von Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff in Methanol unter bestimmten Bedingungen, wobei Katalysatoren eine wichtige Rolle spielen. In frühen Verfahren wurden Zinkoxid-Katalysatoren verwendet, während moderne Prozesse häufig Kupfer-Katalysatoren nutzen.

Energieverbrauch Yaris Hybrid 1,5-l-VVT-i Benzinmotor, 68 kW (92 PS), und Elektromotor, 59/62 kW (80/84 PS), Systemleistung 85/96 kW (116/130 PS) kombiniert: 3,8-4,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 87/96 g/km, CO2-Klasse B-C

Welche Arten von synthetischen Kraftstoffen gibt es?

Die Vielfalt der klimaneutralen Kraftstoffe ist groß und hängt davon ab, welche Technologie verwendet wird, um den jeweiligen synthetischen Kraftstoff herzustellen. Die drei häufigsten synthetischen Kraftstoffe sind GTL (Gas-to-Liquid), BTL (Biomass-to-Liquid) und Power-to-Liquid.

  • Gas-to-Liquid ist eine Technologie, bei der Gas aus Erdgasquellen oder Biogasquellen gewonnen und durch ein chemisches Verfahren in flüssigen Kraftstoff umgewandelt wird. Diese Technologie setzten bereits einige Ländern wie Katar und Malaysia ein.
  • Biomass-to-Liquid wandelt dagegen Biomasse wie Holz oder Stroh in synthetischen Sprit um. Dieses Verfahren basiert auf thermochemischen Umwandlungsprozessen, zu denen die Pyrolyse und die anschließende Synthese zählen.
  • Power-to-Liquid bezieht sich auf die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in flüssige Kraftstoffe. Dieser Prozess verwendet Elektrolyse, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Dabei wird der Wasserstoff mit Kohlenstoffdioxid kombiniert, um synthetische Kohlenwasserstoffe zu produzieren.

 

Alle drei Verfahren bilden die Grundlage zum Herstellen von alternativen Kraftstoffen, die sehr ähnlich zu herkömmlichen Kraftstoffen wie Benzin, Diesel oder Kerosin sind. Weitere Arten von E-Fuels sind beispielsweise Biomethan und Ethanol.

E-Fuels und der Kostenfaktor für die Produktionsprozesse

Wie bei jeder neuen Technologie erweisen sich die Kosten für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen noch als relativ hoch im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Derzeit erreichen diese Aufwendungen den fünffachen Wert gegenüber herkömmlichen Treibstoffen. Verantwortlich dafür sind verschiedene Faktoren.

  • Preise für Rohstoffe
  • Energieaufwand für Herstellung
  • fehlende Synergien

 

Ein bedeutender Kostenfaktor sind die Rohstoffe. Hier bestehen große Variationen bei den Preisen, auch in Abhängigkeit der Herkunft und Erzeugung. CO₂ aus der Luft oder industriellen Prozessen ist sehr günstig, während Biomasse oder Wasserstoff als Grundstoff noch geringe Vorkommen aufweisen und somit deutlich teurer ausfallen. So würden sich beispielsweise in dem Bereich die Kosten rasch senken lassen, wenn mehr Abfallprodukte und Reststoffe als Basis für die Herstellung verfügbar wären.

Als zweiter Faktor, der Einfluss auf die finanziellen Ausgaben nimmt, ist der Energieaufwand zu nennen, der für die Erzeugung aufgebracht werden muss. Allgemein ist der Energiebedarf bei der Herstellung synthetischer Kraftstoffe grundsätzlich hoch und der Strom aus erneuerbaren Quellen weiterhin teuer. Positiv entwickeln könnte sich der Faktor, wenn sich die Technologien zur Gewinnung von Energie verbessern. Sobald die Effizienz der Produktion sowie die Nachfrage steigen, können Skaleneffekte die Kosten ebenfalls verringern.

Eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung besteht darin, synthetische Kraftstoffe als Teil eines größeren Energiesystems und Wirtschaftskreislaufs zu betrachten. Hierfür müssen verschiedene Komponenten miteinander verbunden werden, um Synergieeffekte entstehen zu lassen. Dadurch erhöhen sich die Effizienz in den Herstellungsverfahren und die Wirtschaftlichkeit, die sich auf die Durchlaufkosten positiv auswirken.

Energieverbrauch Toyota Prius Plug-In Hybrid, 2,0-l-VVT-i Benzinmotor, 111 kW (151 PS) und Transaxle-Elektromotor, 120 kW (163 PS), Systemleistung 164 kW (223 PS) gewichtet, kombiniert: 0,5-0,7 l /100 km und 12,8-13,3 kWh/100 km; CO₂-Emissionen gewichtet kombiniert: 12-17 g/km; CO2-Klasse: B (gewichtet kombiniert); Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert: 4,1-4,6 l/100 km;  elektrische Reichweite [EAER]: 71-86 km und elektrische Reichweite innerorts [EAER City]: 98-111 km.*

Im Fokus: Die Nachhaltigkeit von synthetischen Treibstoffen

Um die Nachhaltigkeit von E-Fuels einzuordnen, ist eine komplexe Betrachtung notwendig, denn die Antwort hängt von verschiedenen Aspekten ab. Hier spielen die verwendeten Rohstoffe, die Art der Herstellung sowie die vorhandene Infrastruktur eine Rolle.

Rohstoffe: Synthetische Kraftstoffe können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, darunter Kohlenstoffdioxid, Wasser, erneuerbare Energien und Biomasse. Die Nachhaltigkeit der produzierten Kraftstoffe hängt dabei direkt von der Art und Weise der Gewinnung der Rohstoffe ab. Stammen die Ressourcen aus erneuerbaren Quellen, können sie ihren wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen leisten und den Ansatz der Nachhaltigkeit erfüllen.

Herstellungsprozess: Der Prozess zur Produktion synthetischer Kraftstoffe kann energieintensiv sein und deshalb große Mengen an CO₂-Emissionen verursachen. Wie nachhaltig die Entstehung der synthetischen Treibstoffe ausfällt, bemisst sich daran, wie viel Energie für die Produktion des Kraftstoffs verwendet wird und woher diese Energie stammt. Durch einen Gebrauch von erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Windenergie erhöht sich der Grad der Nachhaltigkeit.

Infrastruktur: Der infrastrukturelle Faktor beeinflusst die Umweltauswirkungen von synthetischen Kraftstoffen dahingehend positiv, wenn die Kompatibilität von E-Fuels mit bestehender Motorentechnik oder Tanksystemen vorliegt. Dadurch lassen sich synthetische Kraftstoffe ohne großen Mehraufwand verwenden. Anders würde es sich darstellen, wenn zusätzlich Neuentwicklungen nötig wären, die mit hohen Kosten einhergehen.

Insgesamt können synthetische Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor leisten. Dazu müssen sie aus erneuerbaren Quellen stammen und die CO₂-Emissionen bei der Produktion und Nutzung minimal bleiben.

Forschungsstand zu E-Fuels: Anreize und Rahmen fehlen noch

Das Erforschen klimaneutraler Kraftstoffe ist auf dem Stand, um diese industriell bereits herstellen zu können. Es bedarf jedoch noch effizientere Verfahren, um die Produktion in großen Mengen und für verschiedene Anwendungsbereiche zu realisieren. Im Fokus der Weiterentwicklung steht aktuell das Erhöhen des Wirkungsgrads. Die Herausforderung liegt darin, dass momentan die Anreize und Rahmenbedingungen noch fehlen, um die Entwicklung zu fördern. Angemessene politische Entscheidungen könnten eine gute Grundlage sein, um das Thema voranzubringen.

Die Forschung konzentriert sich vorwiegend auf neue Katalysatoren und Reaktortechnologien, um die Effizienz der Prozessketten zu verbessern. Es werden auch flexiblere Anlagenkonzepte erforscht, um die verteilte Herstellung wirtschaftlich zu ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung der CO₂-neutralen Kraftstoffe hinsichtlich der Schadstoffemissionen bei der Verbrennung. Im Gegensatz zu herkömmlichem Benzin und Diesel ist die Nutzung von E-Fuels im Verbrennungsmotor kaum signifikant ökologischer.

Energieverbrauch Toyota Yaris Cross Hybrid Comfort, 1,5-l-VVT-i Benzinmotor, 68 kW (92 PS), und Elektromotor, 59 kW (80 PS), Systemleistung 85 kW (116 PS) kombiniert: 4,5 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 101 g/km; CO2-Klasse C

Wie sieht die Zukunft synthetischer Kraftstoffe aus?

Synthetische Kraftstoffe besitzen das Potenzial, eine wichtige Rolle in der Energiewende und bei der Erreichung der Klimaziele zu spielen. Sie können dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß im Verkehr zu reduzieren, insbesondere im Bereich des Schwerlastverkehrs und der Luftfahrt, wo die Elektrifizierung durch Elektroantriebe schwieriger ist.

Allerdings bleibt wichtig, darauf zu achten, dass die Produktion von E-Fuels nachhaltig erfolgt und nicht zulasten anderer Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen geht. Hier sind Politik und Industrie gefragt, gemeinsam ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösungen zu finden.

Welche Herausforderungen gibt es noch zu lösen?

Eine der größten Herausforderungen bei der Herstellung synthetischer Kraftstoffe ist die Skalierung der Produktion. Derzeit ist sie noch teuer und energieintensiv. Es bedarf deshalb weiterer Anstrengungen und Investitionen, um die Effizienz von E-Fuels zu steigern und die Kosten nachhaltig zu senken. Ein zusätzliches Problem stellt die Verfügbarkeit der Rohstoffe für die Produktion dar. Durch alternative Quellen und neue Verfahren lässt sich der Abbau der Grundmaterialien nachhaltig und Ressourcen schonend organisieren.

Neue Flüssig-Kraftstoffe als Teil zukünftiger Mobilität?

Synthetische Kraftstoffe gelten als attraktive Option, um Alternativen zum Elektroauto und der Elektrifizierung der Luftfahrt zu bieten. Alle gängigen Verfahren weisen dabei ihre individuellen Vorteile und Nachteile auf. Im Kern besteht das große Ziel, die Produktion nachhaltig und kosteneffizient durchzuführen, um alternative Flüssig-Kraftstoffe langfristig erfolgreich zu nutzen.

Die Technologien sowie die Erforschung und Nutzung von synthetischen Kraftstoffen befinden sich derzeit noch in einem frühen Stadium. Es bedarf weiterer Nachfrage, Investitionen und politischer Unterstützung. Die Aussichten klingen vielversprechend. So besitzen synthetische Kraftstoffe das Potenzial, eine bedeutende Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu spielen.

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* Die Werte für die elektrische Reichweite und den Stromverbrauch Ihres Fahrzeugs können von den gemessenen oder berechneten Werten abweichen, da das Fahrverhalten sowie andere Faktoren (wie Außentemperatur, Einsatz von Komfort-/Nebenverbrauchern, Straßenverhältnisse, Verkehr, Fahrzeugzustand, Reifendruck, Zuladung, Anzahl der Mitfahrer usw.) einen Einfluss auf die elektrische Reichweite und den Stromverbrauch haben.