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Toyota Historie in Deutschland

Toyota ist heute als Automobilhersteller weltbekannt, so liegen die Wurzeln jedoch in der japanischen Textilindustrie. Sakichi Toyoda hatte 1897 als Industrieller mit der Erfindung eines serienreifen vollautomatischen Webstuhls aus Holz den Durchbruch erlebt und sein Imperium beständig ausgebaut.

Vom Webstuhl zum modernen Hybrid

Den Schritt in die Automobilindustrie machte sein Schwiegersohn Kiichiro Toyoda, der im Mai 1935 erstmals einen Prototyp mit 3,4-l Sechszylinder-Reihenmotor vorstellte. Seither baute das Unternehmen Toyota seine Modellpalette beständig aus und etablierte sich binnen weniger Jahre nicht nur im japanischen Markt. Nach Exporten in die USA, die schon in den 1950er Jahren begannen, verstärkte Toyota gut zehn Jahre später das Engagement in Europa.

In den 1970er Jahren startete der Vertrieb von Automobilen auf dem deutschen Markt.

Als Toyota auf den deutschen Fahrzeugmarkt kam, lagen die Verkaufszahlen bei 1,5 Millionen Fahrzeugen weltweit, 2015 war Toyota mit fast zehn Millionen verkauften Fahrzeugen weltgrößter Automobilhersteller.

Die Geschichte von Toyota in Deutschland beginnt 1971. Die „Deutsche Toyota-Vertrieb GmbH & Co. KG“ übernimmt als Generalimporteur den Vertrieb der Fahrzeuge. Zu diesem Zeitpunkt sind sieben Mitarbeiter angestellt. Als Zentrale dient eine 70 Quadratmeter große Bürofläche in Köln. Ein importierter Toyota Corolla 1211 Coupé ist das erste in Deutschland verkaufte Fahrzeug der Marke. Insgesamt werden im ersten Verkaufsjahr in Deutschland 883 Fahrzeuge der Modelle Corolla und Carina zugelassen.

 

Ende 1972 sind bereits 83 Mitarbeiter für 332 Händler für das Unternehmen tätig. Der Umsatz steigt von 7,2 Millionen DM im ersten Jahr auf 42,5 Millionen DM. Mit der Gründung der Toyota Deutschland GmbH wird 1975 nach negativen Rahmenbedingungen wie der Ölkrise und dem Konkurs der damaligen Hausbank des Importeurs die Trendwende geschafft. Unter japanischem Management sind nun 133 Mitarbeiter tätig, knapp 500 Händler übernehmen den Verkauf. 1976 steigen die Verkaufszahlen auf rund 17.000 Einheiten.

 

Ende 1977 betreuen bundesweit 750 Service-Stationen die Toyota-Kunden. 1979 wird die neue Hauptverwaltung mit Zentral-Ersatzteillager und Service- und Schulungszentrum in Köln-Marsdorf eingeweiht. Die Mitarbeiterzahl beträgt 275, das Händlernetz umfasst jetzt 900 Service-Stellen. Im gleichen Jahr wird ebenfalls am Standort Köln die Motorsport GmbH eröffnet, ein Unternehmen, das später den Grundstein für das Formel 1 Engagement von Toyota legen wird.

 

In den 1970er Jahren waren folgende Modelle für den deutschen Markt entscheidend:

  • Toyota Land Cruiser J4 (1977)
  • Toyota Starlet (1978)
  • Toyota Tercel (1979)
  • Toyota Corona (1979)
  • Toyota Carina
  • Toyota Celica

Das Bewusstsein für Umweltschutz und Gesundheitsschutz gewinnt in den 1980er Jahren zunehmend an Bedeutung. Toyota nimmt das Thema sehr ernst und gehört Anfang der 1980er Jahre zu den ersten Herstellern, die in Deutschland Fahrzeuge mit Katalysator anbieten.

 

Die wichtigsten Modelle der 1980er Jahre:

  • Toyota Crown (1980)
  • Toyota Cressida
  • Toyota Mark II
  • Toyota Lite-Ace (1981)
  • Toyota Camry (1983)
  • Toyota HiAce (1983)
  • Toyota MR2 (1985)
  • Toyota Supra (1986)
  • Toyota Hilux (1989)

Mit der Automobilmarke Lexus, die 1989 in Japan gegründet wurde, tritt Toyota 1990 nun auch in Europa mit einer Marke im Premiumsegment an. Für Verkauf und Service sind zum Marktstart in Deutschland 22 Partnerbetriebe verantwortlich. Schon im September des Vorjahres wurde der Lexus LS 400 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt vorgestellt. Jetzt debütiert die neue Marke mit dem Oberklassemodell in Deutschland. Lexus wird später der erste Hersteller im Premiumsegment sein, der Fahrzeuge mit Hybridantrieb anbietet.

 

1992 nimmt Toyota ein neues Kundendienst-Zentrum in Köln in Betrieb, 1995 folgt die Einweihung des Business-Centers. Das Areal des Hauptsitzes umfasst nun rund 100.000 Quadratmeter. Die Mitarbeiterzahl ist inzwischen auf gut 800 Personen angewachsen.

 

Im gleichen Jahr startet Toyota mit dem Slogan „Nichts ist unmöglich – Toyota“ eine Werbekampagne in Deutschland, deren TV-Spots noch heute zu den beliebtesten und bekanntesten in der Geschichte der Werbung zählen.

 

Die Entscheidung von Toyota, in die Formel 1 einzusteigen, führt zu umfangreichen Erweiterungsbauten am Standort Köln. Schon Ende der 1990er Jahre, noch bevor Toyota 2002 in die Königsklasse des Automobilsports einsteigt, sind bereits mehr als 550 Mitarbeiter aus 27 Nationen für die Motorsport GmbH tätig.

 

Modellrelevante Meilensteine der 1990er:

  • Toyota Previa (1990)
  • Toyota 4Runner (1991)
  • Toyota RAV4 (1995)
  • Toyota Paseo (1996)
  • Toyota Avensis (1997)
  • Toyota Yaris (1991)

  • Lexus LS (1990)
  • Lexus GS (1993)

Toyota hat sich in Deutschland zu einer starken und beliebten Marke entwickelt. Zwei Begriffe werden mit den Markennamen Toyota und Lexus jetzt immer häufiger in Verbindung gebracht: Qualität und Kundenorientierung. Nahezu alle Pannenstatistiken, Werkstatt-Tests und Langzeit-Tests, Rückrufe und Garantieleistungen, die in Deutschland veröffentlicht werden, attestieren den Fahrzeugen der Marke ein außerordentlich hohes Qualitätsniveau.

 

Es ist die Ära, in der Toyota mit der Hybridtechnik eine Vorreiterrolle übernimmt und für Aufsehen sorgt. Der Prius I, der bereits 1995 auf der Tokyo Motor Show debütiert hatte und seit 1997 in Japan verkauft wird, kommt Anfang 2001 auf den deutschen Markt. Was zunächst auch von Fachleuten mit Skepsis betrachtet wird, erweist sich als zukunftsweisendes Konzept mit höchstem Erfolgspotenzial.

 

Am 22. August 2002 kann Toyota mit dem zweimillionsten in Deutschland verkauften Fahrzeug der Marke ein denkwürdiges Jubiläum feiern.

 

2005 wird die Toyota Deutschland GmbH gemeinsam mit elf weiteren europäischen Toyota Importeuren in einer Dachgesellschaft zusammengefasst, der heutigen Toyota Motor Europe mit Sitz in Brüssel.

 

In den 2000er Jahren werden folgende Modelle neu im deutschen Markt eingeführt:

  • Toyota Prius (2001)
  • Toyota Yaris Verso (2001)
  • Toyota Avensis Verso (2001)
  • Toyota Corolla Verso (2001)
  • Toyota Aygo (2005)
  • Toyota Auris (2007)
  • Toyota Urban Cruiser (2009)
  • Toyota Verso (2009)

  • Lexus RX (2000)
  • Lexus SC (2001)
  • Lexus IS (2001)

Der Prius ist längst kein Exot mehr und gehört mittlerweile weltweit zum Straßenbild. Schon 2012 setzte Toyota insgesamt rund drei Millionen Exemplare des Hybridpioniers ab. Die Nachfrage nach der Antriebstechnik wächst auch in Deutschland. Deshalb bieten Toyota und Lexus in einer stetig wachsenden Zahl Fahrzeuge mit dieser Technik an. In Europa ist Toyota der Hersteller mit den niedrigsten CO2-Flottenemissionen.

 

Mit dem Toyota Mirai übernimmt die Marke im Jahr 2015 erneut eine Vorreiterrolle. Das erste Großserien-Brennstoffzellenfahrzeug feiert ein Jahr nach dem Marktstart im Mutterland auch in Deutschland Premiere.

 

Die positive Entwicklung hält an. Allein im Februar 2017 kann im Privatkundengeschäft in Deutschland ein Zuwachs von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet werden.

 

Die Gesamtverkäufe in Europa steigen um sechs Prozent an. Jedes dritte Fahrzeug davon verfügt mittlerweile über einen Hybridantrieb. Bei den Lexus-Fahrzeugen liegt der Hybridanteil in Westeuropa bei 98 Prozent.

 

Weltweit verzeichnet Toyota 20 Jahre nach dem Start Ende Januar 2017 den Verkauf von nunmehr zehn Millionen Hybridfahrzeugen. Aktuell sind 33 Modelle in mehr als 90 Ländern verfügbar. Die Flottenemissionswerte konnten damit kontinuierlich gesenkt werden. Die CO2-Bilanz der Hybridpalette liegt unter 95 g/km.

 

Wichtige Modelleinführungen der 2010er Jahre:

  • Toyota Auris HSD Hybrid (2010)
  • Toyota Verso-S (2011)
  • Toyota Yaris Hybrid (2012)
  • Toyota Prius+ (2012)
  • Toyota Prius Plug-In Hybrid (2013)
  • Toyota ProAce (2013)
  • Toyota Mirai (2015)
  • Toyota C-HR (2016)
  • Toyota GT86 (2012)

  • Lexus CT (2011)
  • Lexus NX (2014)
  • Lexus LC (2016)